Reich der Spiele

Attila

Attila von Hans im Glück

Die Germanen stehen in Gestalt der Franken, Hunnen, Goten und so weiter ab etwa 375 nach Christus an den Grenzen des langsam untergehenden römischen Reichs. Die Spieler übernehmen jedoch nicht die Rollen dieser Völker, sondern jeder darf für die Ausbreitung jedes Stammes sorgen. Dafür spielt er, wenn er an der Reihe ist eine seiner Handkarten des betreffenden Volkes aus und setzt eine zugehörige Figur aufs Brett, von Nordosten kommend breiten sich die Germanen immer weiter in Mittel- und Südeuropa aus.

Aber die Karten bewirken nicht nur das Einsetzen der Figuren, sondern für jedes Volk, das man vermehrt, erhält man auch Einflusspunkte auf dieses, im Laufe des Spieles immer mehr pro Zug. Diese Punkte werden auf einer Tabelle festgehalten. Sie werden wichtig, wenn es zu einer Wertung kommt, die es am Ende jeder der vier Epochen gibt.

Mehrere Figuren verschiedener Völker können in jedem Land stehen, wenn es jedoch fünf werden, ist das Gebiet übervölkert, und es kommt zum Konflikt. Der Stamm mit den wenigsten Steinen in dem Gebiet wird entfernt, zuvor können jedoch die Spieler noch Einfluss in Form von Karten nehmen, die je wie eine Figur zählen. Danach ist die betreffende Region befriedet, was durch einen entsprechenden Marker gekennzeichnet wird.

Nach jeweils einer bestimmten Anzahl von Befriedungen endet eine Epoche, und es kommt zur Wertung: Die beiden Bestplatzierten bei jedem Volk auf der Einflusstabelle erhalten Siegpunkte. Wer davon nach vier Wertungen die meisten besitzt, gewinnt.

Einige zusätzliche Feinheiten ermöglichen verstärkt taktisches Handeln, ohne dass das Spiel wirklich schwierig wird. Natürlich spielt der Zufall in Form der Karten, die man zieht, eine große Rolle. Aber wenn man nie gewinnt, wird man auf Dauer nur selten die Schuld ausschließlich auf Pech beim Kartenziehen schieben können.

Soweit ist Attila ein gefälliges Spiel. Der einzige wirkliche Kritikpunkt liegt jedoch beim Material: Figuren und Spielermarker haben zum Teil die selben Farben, ohne dass sie spieltechnisch irgendetwas miteinander zu tun haben. Das sorgt bei Neulingen zunächst für Verwirrung, aber auch bei erfahrenen Spielern kommt es immer wieder zu Verwechselungen. So viel mehr Aufwand hätte es doch wohl nicht bedeutet, wenn man der Hersteller andere Markierungen gewählt hätte – Farben oder Symbole gibt es doch genug!

So hat man es hier mit einem vermeidbaren Fehler zu tun, ohne den Attila ein wirklich gutes Spiel geworden wäre. Nun aber muss man für den fraglos im Spiel enthaltenden Spielspaß mehr Konzentration auf die richtige Punktvergabe verwenden als nötig gewesen wäre.

Infos zu Attila

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Karl-Heinz Schmiel
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2000

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