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Stephan Riedel über sein Spiel Schinderhannes

Schinderhannes von Clicker Spiele

Detektivische Verbrecherjagd

Stephan, in Essen präsentierst du dein neues Spiel Schinderhannes. Diesen Namen kennt man als Verbrecher aus der Zeit um 1800 herum. Wie bist du auf dieses Thema gekommen, wer war Schinderhannes?
„Nach meinem letzten Spiel fleet 1715, bei dem es um die spanische Flotte im Jahre 1715 geht, wollte ich ein Spiel mit einem lokalen Thema machen. Wenn Du hier in der Nordpfalz unterwegs bist, triffst Du überall auf den Namen Schinderhannes. Es gibt die Schinderhannes-Eiche, das Hotel Schinderhannes, das Schinderhannes Räuberfest in Herrstein. Dort hatte das Spiel letztes Wochenende Premiere.
Wie Du schon sagst, war Johannes Bückler, ‚Schinderhannes genannt’, ein Verbrecher, der bereits mit 24 Jahren hingerichtet wurde. Es gibt so viele Anekdoten und Gerüchte um Schinderhannes.
Warum der Räuber so bekannt ist, das ist schwer zu sagen. Er hatte die Fähigkeit der positiven Selbstdarstellung. Sogar in der Gerichtsverhandlung wusste er die Zuschauer für sich zu gewinnen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass unter seiner Führung als Bandenchef brutale Raubüberfälle und einige Morde verübt wurden.“

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Wie schaffst du es, dem Thema im Spiel Leben einzuhauchen. Welche Mechanismen tragen den Spielablauf?
„Da es so viele Gerüchte um Schinderhannes gibt – auf dem Schinderhannes Räuberfest in Herrstein haben mir viele Besucher die tollsten Geschichten erzählt, unter anderem, dass er mit zwei Polizisten in einem Lokal Karten gespielt hat, ohne dass sie ihn erkannt haben – lag es nahe das Geschehen in einer Wirtschaft spielen zu lassen. Die Spieler, sie sind Einwohner aus der Pfalz, sitzen im Jahr 1802 zusammen und berichten über die Schandtaten des Räubers.
Die Informationen sind recht ungenau ‚Schinderhannes hat ein Pferd gestohlen – so weit ich mich erinnern kann, war dies in Herrstein, Bärenbach, Griebelschied oder Kirn’. Je mehr vage Informationen zusammenkommen, desto klarer wird das Bild. Bis die Spieler am Ende herausgefunden haben, wo welches Verbrechen stattgefunden hat.“

Das klingt etwas nach Old Town. Wie eng ist Schinderhannes mit dem Spiel verwandt, worin unterscheiden sich beide?
Schinderhannes basiert auf Old Town, ist jedoch als Weiterentwicklung zu sehen. Wie bei Old Town gibt es 16 Plätze beziehungsweise Ortschaften, denen ein Gebäude beziehungsweise eine Tat zugeordnet werden muss.
Die wichtigste Unterscheidung: Ich habe bei Schinderhannes versucht, das Kartenglück zu reduzieren. Die Karten tragen nun das Tatsymbol auf der Kartenrückseite (es gibt fünf Nachziehstapel). Die Spieler können nun entscheiden, von welcher Tat sie Karten nachziehen. Es gibt noch viele kleine Änderungen, die man besser erspielen sollte.
Beinahe hätte ich es vergessen: Die Regel ist viel, viel besser geworden und die Grafik von Christian Opperer ist richtig professionell.“

Es ist also nach Old Town, Blue und fleet 1715 wieder ein Logikspiel. Was reizt dich an dieser Spielgattung?
„Mich reizt es, geschichtliche Ereignisse mit dem Spiel zu verbinden. Ich bin beruflich oft unterwegs und stoße immer wieder auf interessante Geschichtsthemen (zum Beispiel die Völkerschlacht 1813). Über diese spannenden Ereignisse möchte ich dann mehr erfahren. Und schon sind wir bei meinen Logikspielen: Die Spieler haben viele vage Informationen, die zu einem Ganzen zusammengefügt werden sollen – wie ein Detektivspiel.“

Kannst du Spielern einen Tipp geben, worauf sie in ihrer ersten Partie besonders achten sollten?
„Das Spiel startet damit, dass sich die Spieler reihum Karten nehmen, bis jeder vier Karten auf der Hand hat. Man sollte darauf achten, welche Karten die Mitspieler nehmen und entsprechend die Karten wählen. Wichtig ist zu wissen, dass nicht alle Karten zu Beginn spielbar sind.“

In Essen sind bei kleinen Verlagen wie deinem die Spiele mitunter noch vor Messeschluss ausverkauft. Rätst du interessierten Besuchern, vorzubestellen oder wird eine ausreichend große Stückzahl vorrätig sein?
„Ich werde zirka 300 Schinderhannes nach Essen mitbringen. Bei meinem ersten Messeauftritt 2004 hatte ich zirka 360 Old Town dabei, die ich alle verkaufen konnte. Wenn man den Schinderhannes auf der Messe kaufen möchte, ist es also ratsam, vorzubestellen. Natürlich kann das Spiel über meine Webseite auch bestellt werden.“

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