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Heiko Eller (Redaktion) und Christoph Lipsky (PR), Heidelberger Spieleverlag, über Wolfmond

Wolfmond von Heidelberger Spieleverlag

Die theatralisch dunkle Nacht

Heiko und Christoph, zur Spiel in Essen erscheint das Spiel Wolfmond. Um was geht es dabei thematisch?
„Das Spiel steht in der Tradition von Spielen wie Mafia oder der klassischen „Werwolf“-spiele Es geht um ein Dorf, das von Werwölfen geplagt wird. Jede Nacht holen die Werwölfe einen Dorfbewohner, jeden Tag lynchen die Dorfbewohner einen Bewohner, in der Hoffnung einen der Werwölfe zu erwischen.“

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Die Beschreibung klingt tatsächlich ein wenig nach Die Werwölfe von Düsterwald. Worin grenzt sich Wolfmond davon ab?
„In der Tat sind Parallelen vorhanden. Allerdings greift Wolfmond das Thema etwas anders auf. Viele der Charaktere im Spiel dürften erfahrenen Werwolfspielern zwar bekannt vorkommen, doch wurde die Gewichtung der Fähigkeiten zum Teil geändert, neue Ideen kamen dazu.
Wir haben uns auch mit dem echten Autor von Mafia, also dem eigentlichen Autor des Werwolf-Spiels in Verbindung gesetzt. Dementsprechend haben wir wohl das ursprünglichste Spiel. Im Gegensatz zu den französischen Autoren von Die Werwölfe von Düsterwald, die das Spiel ja als eine Art überliefertes Partyspiel bezeichnen.
Auch das Setting von Wolfmond ist ein wenig anders, was durch die einfache, tattoo-artige, aber einzigartige Grafik unterstützt wird. Wolfmond wird in der Spielregel gewissermaßen als ein improvisiertes düsteres Theaterspiel umgesetzt, das in Akte unterteilt wird, und so soll es sich auch ein wenig anfühlen.“

Wie wird das Thema umgesetzt? Wie verläuft im Groben eine Runde?
„Der Erzähler führt die Spieler in die Szenerie ein und bereitet damit die Runde vor. Wie gewohnt ‚schlafen’ alle Spieler beziehungsweise Dorfbewohner ein, indem sie die Augen schließen. Der 1. Akt beginnt, die Zeit vor Mitternacht. Zu dieser Zeit erwachen manche der Charaktere und können eine Handlung vornehmen, die dann vom Erzähler aufgerufen werden. Danach beginnt der 2. Akt, hier erwachen die Werwölfe und vollführen ihr schreckliches Werk. Nun beginnt der 3. Akt, die Zeit nach Mitternacht, in dem eventuell wieder Charaktere erwachen und handeln können. Nun beginnt der 4. Akt, und dies ist natürlich der spannendste Teil des Spieles. Die morgendliche Erkenntnis eines aufgefundenen Opfers und die darauffolgende ‚Hexenjagd’ in Form einer Diskussion rund um den Obmann des Dorfes, der schlichtend eingreifen soll. Einige Charaktere entwickeln erst hier ihre Fähigkeiten (zum Beispiel der Priester oder der Totengräber). Und daraufhin endet eine Spielrunde und eine neue ‚Nacht’ beginnt.“

Gibt es Dinge, auf die bei der redaktionellen Arbeit ganz besonders geachtet wurde?
„Uns war es wichtig, sowohl im Design, wie auch für den Spielmechanismus möglichst geradlinig, aber auch originell zu bleiben. Das heißt, wir haben uns bemüht, einfache und leicht verständliche Elemente mit Atmosphäre zu verbinden, sodass Wolfmond ein Spiel wird, welches sich einem großen Publikum erschließt und auch etwas fürs Auge bietet. Dazu war uns aber gleichzeitig wichtig, auch Raum für mehr zu schaffen, was wir mit einigen spannenden Varianten und den neuen und unbekannten Charakteren glauben, erreicht zu haben.“

Für welche Spielergruppen ist dieses Spiel geeignet, wer sollte besser die Finger davon lassen?
„Das Spiel eignet sich vor allem für größere Gruppen. Acht Personen sollten es schon sein, bis zu 24 Personen sind möglich. Da es sich um ein Spiel handelt, das sehr von der Interaktion und Kommunikation zwischen den Spielern lebt, sollte eine gewisse Offenheit und Kommunikationswille in der Gruppe vorhanden sein. Wenn zu viele ‚Eigenbrötler’ und ‚Strategen’ dabei sind, kommt die Partie nicht richtig in Schwung. Das Spiel lebt schließlich vom Wechselspiel aus Anschuldigungen und Leugnung, seien diese nun gerechtfertigt oder nicht. Außerdem benötigt man einen ‚Erzähler’, der die Runde moderiert. Dieser Spieler sollte ein gewisses Flair vermitteln können. Dies wertet eine Spielrunde enorm auf.“

Gibt es einen Tipp, worauf besonders in der ersten Partie geachtet werden sollte? Gibt es Dinge, die man vermeiden sollte?
„Für die erste Partie sollte man die Einsteigervariante, ohne allzu viele Sondercharaktere spielen. Dabei gibt es neben Dörflern und Werwölfen nur ein oder zwei Charaktere mit Sonderfunktionen wie zum Beispiel die Wahrsagerin und den Medicus. Hilfreich, und vor allem der Atmosphäre zuträglich ist, wenn ein Spieler der schon Erfahrung mit ähnlichen Spielen hat die Rolle des Spielleiters übernimmt. Dies ist vor allem bei Gruppen mit vielen ‚Neulingen’ zu empfehlen.“

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