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Autor Bernd Eisenstein über sein Spiel Peloponnes

Peloponnes von Irongames

Antike Vielvölkerei

Bernd, mit Peloponnes veröffentlichst du ein Spiel im Eigenverlag. Warum hast du diesen Weg für das Spiel gewählt? Wirst du weiterhin deine Spiele selbst veröffentlichen?
„Ich war der Meinung, dass Peloponnes mein bestes Spiel bis dato ist und nachdem es wiederholt von Verlagen abgelehnt wurde, reifte die Überlegung, es selbst zu verlegen. Ich holte mir Informationen ein, was es zu bedenken gibt und mit welchen Kosten zu rechnen ist. In Berlin gibt es da einige Kollegen, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und so entschloss ich mich dann Mitte 2008, es in Angriff zu nehmen. Ob ich noch weitere Spiele veröffentliche hängt vor allem vom Erfolg oder Mißerfolg von Peloponnes ab. Die Unkosten müssen reinkommen und aus Platzgründen ein Großteil der Auflage verkauft sein, sonst ist ein Nachfolgespiel kaum möglich.“

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Peloponnes ist ein Zivilisationsspiel, das in der griechischen Antike angesiedelt ist. Was reizt dich an diesem Thema?
„Ich liebe die Antike im Allgemeinen, das antike Rom, Sparta, Carthago und Hellas, aber auch die Wikingerzeit bis hin zum Mittelalter. Die Halbinsel Peloponnes beheimatete viele mächtige Völker auf einem eigentlich kleinen Gebiet – das ist einzigartig und bot sich als Thema an.“

Welche wesentlichen Mechanismen tragen das Spiel? Wie funktioniert in zwei, drei Sätzen der Spielablauf?
„Die Spieler repräsentieren eine von sieben  Hochzivilisationen auf Peloponnes. Peloponnes ist ein asymetrisches Spiel, das heißt jeder Spieler hat eine andere Ausgangsposition. Jede Runde stehen fünf Plättchen zu Verfügung, aber nur eines kann man bekommen. Es gibt eine Bietrunde, bei der man vom Hintermann verdrängt (überboten) werden kann, aber sein eigenes Gebot nicht mehr verändert wird.
Die Plättchen erhöhen Einkommen, Bevölkerung, Machtpunkte. Von Zeit zu Zeit muss man den Katastrophen Tribut zollen, es sei denn, man ist geschützt. Dreimal im Spiel muss man seine Bevölkerung versorgen. Bei Spielende sollten die Machtpunkten für Land und Gebäude und die Punkte für Bevölkerung möglichst ausgeglichen sein, denn nur der niedrigere Wert kommt für die Endwertung in Frage.“

Peloponnes von Irongames

Wie schwer fällt der Einstieg ins Spiel und für wen ist es nicht geeignet?
„Der eigentliche Ablauf ist nicht schwer, aber die einzelnen Entscheidungen wollen wohlüberlegt sein. Die Folgen sind weitreichend. Ich würde Peloponnes dem spielerfahrenen Familienspieler, wie auch dem Strategiespieler empfehlen. Mithilfe der Solovariante kann man bereits alleine die Abläufe kennenlernen und lernt die Folgen seines Handelns zu erkennen. Wer mit etwas komplexeren Regeln Schwierigkeiten hat, sprich wer selten spielt, der könnte überfordert sein, was nicht heißt, dass er nicht ins Spiel finden kann, wenn es ihm erklärt wird.“

Auf was sollten Spieler in der ersten Partie besonders achten? Gibt es typische Anfängerfehler oder hast du einen wichtigen Strategietipp?
„Der Anfänger sollte auf jeden Fall für genug Nahrung sorgen und vor seinem Gebot darauf achten, ob er die Landschaft anlegen kann. Er sollte nicht zu niedrig bieten, sodass er auf ein anderes Plättchen wechseln kann, wenn er überboten wird. Am Anfang ist es leichter, von allem etwas zu haben. Die ‚Luxusstrategie‘ ist etwas anspruchsvoller.“

Gleichzeitig erscheint eine Erweiterung zum Spiel. Wäre es nicht besser gewesen, die Erweiterung als Bestandteil mit in das Basisspiel einzubauen oder zeitversetzt zu veröffentlichen? Wie kam es zu dieser Entscheidung?
„Es gab noch mehr Ideen, als im Grundspiel Platz gehabt hätten. Aus Kostengründen bot es sich an, alles zugleich produzieren zu lassen. Ich wollte dem Spieler die Entscheidung selbst überlassen, ob er zu sechst und mit der kleinen See-Erweiterung spielen will, oder ob er darauf verzichten kann und das Spiel für ihn somit günstiger ist.“

Das Spiel ist auf 1.000 Exemplare begrenzt. Sollten Essen-Besucher Peloponnes vorbestellen? Wird es bei Bedarf eine Nachproduktion geben?
„In Essen wird es ganz sicher noch genug Exemplare geben (außer es gibt einen Riesenrun schon an den ersten Tagen). Wer das Spiel früher will, oder auf der sicheren Seite sein will, der kann in meinem Onlineshop vorbestellen. Ob es eine Nachproduktion geben wird, kann ich jetzt nicht einschätzen. Wenn sich die 1.000 Stück gerade mal so verkaufen, dann nicht. Nur wenn gleich nach der Messe keine mehr da sein sollten, dann denke ich darüber nach.“

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