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Zocken (Schmidt Spiele)

Zocken von Reich der Spiele

Würfelspiele haben Hochkonjunktur. Zocken! – in den USA als Combo King bekannt – gehört dabei zu den einfacheren Exemplaren. Aber was heißt schon „einfach“? Besser gesagt: simpel. Das Spielprinzip erinnert entfernt an Kniffel: Die Spieler müssen bestimmte Zahlenkombinationen erwürfeln. Damit wären die Gemeinsamkeiten dann aber auch schon aufgezählt, denn was es genau zu erwürfeln gilt, steht auf dem Stapel Spielkarten, von denen zu Beginn jeder Spieler eine handvoll erhält. Die Spieler haben also unterschiedliche Aufgaben, die ein erstaunliches kreatives Potential des Autors vermuten lassen.

Man kann die Aufgaben grob in drei Kategorien unterteilen: Solo-Aufgaben, Duelle und Gruppen.Neben den herkömmlichen Aufgaben, eine „große Straße“ oder einen „Fünfer-Pasch“ mit einer bestimmten Anzahl Würfel zu erzielen, gibt es nämlich auch neue Ideen, was man so würfeln kann. Beispielsweise „mindestens 28 oder höchstens 21 Augen“ mit sechs Würfeln. Das ist keineswegs leicht zu schaffen, selbst bei drei Versuchen nicht. Wenn man seine Aufgabe schafft, erhält man dafür zur Belohnung eine dem Schwierigkeitsgrad angemessene Entschädigung in Form von großen grünen Kunststoffchips und darf die Karte abgeben. Dummerweise bleibt man auf einer Aufgabenkarte so lange sitzen, bis man sie irgendwann erfolgreich bewältigt hat. Natürlich gewinnt am Ende der Spieler, der seine Karten als erster losgeworden ist – ein echtes Glücksspiel also, das dank Würfelpech durchaus für Frust sorgen kann.

Daran ändern auch die Duell- und Gruppenkarten nichts. Bei einer Duellaufgabe muss man sich einen Mitspieler aussuchen und gegen ihn antreten. Wer die Aufgabe (zuerst) im gegenseitigen Rumwürfeln erfüllt, bekommt die Chips. Die Karte darf man aber nur abgeben, wenn man selbst der Sieger war! Andernfalls freut sich nur der Mitspieler. Noch wilder: die Gruppenaufgabe. Hier würfeln alle (!) Spieler nacheinander oder gleichzeitig – je nach Aufgabe – und am Ende hat irgendeiner gewonnen. Na ja. Genauso gut könnte man auch eine Münze werfen und Wetten darüber abschließen, welche Seite wohl oben liegt …

Wem der Spielablauf zu glückslastig ist, findet aber bisweilen zumindest Gefallen an den Kunststoffchips, die sich irgendwie gut anfühlen, sicher in der Hand liegen und unverwüstlich scheinen. Bisweilen kommt es durchaus vor, dass diese von den Spielern gehortet werden – obwohl es doch so tolle Verwendungsmöglichkeiten dafür gibt – schließlich kann man sie doch für Extra-Aktionen einlösen! Für nur einen Chip darf ein Würfelwurf wiederholt werden, für zwei darf man eine Aufgabenkarte tauschen … Moment! Also kann man seine Karten doch noch anders loswerden? Ja. Kann man. Aber dafür braucht man erstens Chips, die man am Anfang noch gar nicht hat, und zweitens ist das ganze irgendwie auch nicht so billig. Das Beste ist aber: Für vier Chips darf man einen Mitspieler eine zusätzliche Karte nachziehen lassen. Damit das Spiel auch ja nicht zu schnell vorbei ist …

Wer glücksbetonte Würfelspiele mag, die auch mal etwas länger dauern können, ist mit Zocken! jedenfalls gut bedient. Wer sich jedoch Bluffelemente erhofft oder taktische Finessen erwartet, sollte besser seine Finger davon lassen.

Infos zu Zocken (Schmidt Spiele)

  • Titel: Zocken
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Tony Richardson
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2007

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