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Urknall 24

Urknall 24 von Thüringer Spielewerk

Da hat sich jemand hohe Ziele gesetzt: Nichts weniger als die Entstehung des Universums will Urknall 24 simulieren. Zu diesem Zweck erhält jeder Spieler neun (im Zweierspiel zwölf) Scheiben, welche Quarks darstellen sollen, die kleinsten bisher bekannten Bausteine. Diese werden zunächst durch dem Thema angemessene Art und Weise auf dem Spielplan verteilt, indem alle Scheiben einfach gleichzeitig über dessen Mitte fallen gelassen werden. Das Spielfeld selbst besteht aus der zentralen Kernschmelze und den sie umgebenden sechs konzentrischen Ringen, die wiederum in 24 Abschnitte unterteilt sind.

Wurden allen Quarks somit ihr Startfeld zugewiesen, beginnt das eigentliche Spiel. Reihum würfelt jeder Spieler mit zwei Würfeln und bewegt bis zu zwei seiner Scheiben in eine der möglichen acht Richtungen. Dabei darf man pro Würfel weder in der Bewegung abknicken, noch Augen verfallen lassen. Endet die Bewegung im innersten Kreis, der so genannten Zeitschleife, darf man diese mit dem zweiten Würfel an einer beliebigen anderen Stelle wieder verlassen. Landet ein Quark auf einem Feld mit einer gegnerischen Scheibe, so wird diese geschlagen und landet in der Kernschmelze, von wo aus sie später wieder ins Feld gezogen werden kann. Gleichfarbige Quarks jedoch darf man stapeln, und drei bilden ein Proton, das nicht mehr geschlagen werden kann. Ziel ist es, als Erster drei (bei zwei Spielern vier) Protonen zu bilden und damit das Spiel für sich zu entscheiden.

Urknall 24 versucht, mit Hilfe einfacher Regeln komplexe Zusammenhänge im Rahmen eines Familienspiels begreiflich zu machen. An sich ein löbliches Unterfangen – wenn der Spannungsbogen stimmen würde. Zu Beginn können die Spieler im Rahmen dessen, was die Würfel hergeben, noch entscheiden, ob sie konstruktiv oder eher destruktiv agieren wollen. Spätestens aber dann, wenn einer der Kontrahenten vor der Fertigstellung seines letzten Protons steht, geht es nur noch darum, dessen Sieg zu verhindern. So quält sich die Partie ihrem Ende entgegen, besonders zu zweit, da hier ja alle Quarks verbaut werden müssen, und die Spieler irgendwann nur noch den passenden Wurf, gleich für wen, herbeisehnen. Zu viert wiederum wird man von zu vielen Widersachern in Schach gehalten, sodass höchstens das Spiel zu dritt so etwas wie Spaß bereiten kann.

Reduziert man das Spiel auf das Wesentliche, bleibt eine Variante von Mensch ärgere Dich nicht. Doch wo das Original bei fehlenden taktischen Möglichkeiten immerhin gewissen Charme und einigen Unterhaltungswert besitzt, ist Urknall 24 bestenfalls gepflegte Langeweile, schlimmstenfalls eine langwierige Quälerei. Da hilft auch die sorgfältig gemachte Anleitung mit ihrer einleitenden Geschichte und der gelungenen Abhandlung über die Entstehung des Universums nicht. Autor und Verlag haben weitere Spiele zum Thema angekündigt – hoffentlich mit besseren Ideen oder zumindest höherem Unterhaltungswert.

Infos zu Urknall 24

  • Verlag: Thüringer Spielewerk
  • Autor: Jan Frank
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15 - 45

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