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Race For The Galaxy

Race For The Galaxy von Abacusspiele

Der Weltraum ruft. Es gilt ein kleines Planetenimperium zu errichten und möglichst rasch viele Siegpunkte zu erzielen. Der dabei zugrunde liegende Mechanismus erinnert an eine Kombination aus San Juan und Sammelkartenspiel.

Aus dem fast reinen Kartenspiel wird schnell ein Weltraumexkurs mit Brettspielcharakter. Planten werden besiedelt (ausgelegt), Entwicklungen gespielt sowie Güter produziert, gehandelt und verbraucht. Zum Auffüllen der Kartenhand muss man sich wiederum auf Entdeckungstour begeben, womit das simple Kartennachziehen stimmungsvoll umschrieben wird.

Um diese Aktionen überhaupt ausführen zu können, müssen sie in der jeweiligen Runde von mindestens einen Spieler gewählt werden. Das klingt leicht, aber jeder Spieler kann pro Runde nur eine Aktion wählen und häufig genug wählen dank der gleichzeitigen verdeckten Auswahl mehrere Spieler dieselbe Aktion, sodass es für alle im Extremfall nur eine einzige Aktion in der laufenden Runde gibt – oder eben pro Spieler für alle eine. Ähnlich wie bei Puerto Rico und San Juan werden diese Aktionen nun allen Spielern möglich, wobei die Spieler, die sie gewählt haben, einen lukrativen Bonus bekommen. Dieser Aktionsmechanismus ist zwar bekannt, macht sich in diesem All-Ambiente aber sehr gut. Auch die mögliche Verwendung der Karten als Güter, Zahlungsmittel und ausgespielte Planten und Entwicklungen fügt sich sehr stimmig in den Mechanismus und das Thema ein.

Soweit kommt man schnell ins Spiel und findet sich gut zurecht. Die große Zahl von Detailinformationen auf Karten, die durch Symbole darauf dargestellt werden, erschlägt aber zunächst, sodass die erste Partie als reine Lernrunde läuft. Je besser man jedoch die verschiedenen Planten und Entwicklungen, die dazu gehörenden Völker, Eigenschaften sowie Stärken und Schwächen im Spiel kennt, desto flüssiger und spannender verlaufen die Runden.

Noch unangenehmer als der Einstieg ist aber meiner Meinung nach, dass es extrem starke Kartenkombinationen gibt, an die man jedoch nur mit Glück beim Nachziehen kommt. Natürlich ist Race For The Galaxy ein Spiel, bei dem man die Taktik auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Karten wählen muss. Dass es aber andererseits einige Kombinationen gibt, die zumindest die halbe Miete sind, ist etwas ärgerlich. Sehr schön dagegen ist der psychologische Aspekt der Aktionswahl: Soll man ernsthaft eine Aktion verschwenden, von der man glaubt, dass sie ein Mitspieler spielen müsste? Und wenn nicht, wird es am Ende diese Aktion eventuell doch nicht geben? So zerbrechen sich zugleich alle Spieler den Kopf nach dem Motto: „Ich denke, er spielt das, also spiele ich das andere; nur wenn er denkt, dass ich das erste spiele, spielt er es vielleicht nicht – und dann besser ich“.

Race For The Galaxy ist ein einfaches, sehr taktisches Spiel, das eine hohe Einstiegshürde bereithält und an etwas ungleich starken Karten schwächelt, aber nicht nur für Freunde von San Juan und Weltraumspielen eine schöne Abwechslung ist. Es macht Spaß und ist fordernd, schnell gespielt und bei den zu erwartenden Erweiterungen eine Anlage mit weiterer spielerischer Wertsteigerungsmöglichkeit.

Infos zu Race For The Galaxy

  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor: Tom Lehmann
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2007

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