Reich der Spiele

Odysseus

Odysseus von Jumbo Spiele

2001 war das Jahr des Homer… zumindest im Spielesektor: Schließlich wurde Troja von der Jury Spiel des Jahres mit einem Sonderpreis bedacht, und nach Ulysseus (Winning Moves) macht sich der Sagenheld Odysseus im bei Jumbo erschienenen gleichnamigen Werk zum zweiten Mal auf den langwierigen Weg nach Hause.

Wie in Ulysses übernehmen wir die Rollen von griechischen Göttern, welche Odysseus‘ Schiff zum Spielball ihrer göttlichen Allmacht erkoren haben. Auf dem äußerst bunt gehaltenen Spielplan finden sich 18 Inseln, die jeweils über drei verschiedenfarbige Linien untereinander verbunden sind und zu Beginn gleichmäßig mit einer von sechs möglichen Abenteuerscheiben bestückt werden. Die Spieler versuchen, je nach Auftrag, den sie verdeckt zugewiesen bekommen, das Schiff zu einer Insel mit dem entsprechenden Abenteuer zu lotsen, um dafür ein bis drei Siegpunkte zu kassieren. Gesteuert wird das Schiff mit Windkarten in verschiedenen Werten, von denen jeder anfangs drei auf die Hand bekommt und die reihum ausgespielt werden, bis alle passen. Drei ist sowieso das Zauberwort: Die Karten können in drei Bewegungsphasen unterschiedlich auf die drei Verbindungslinien verteilt werden; für jede Phase wird separat die Mehrheit an Windkarten ermittelt, sodass eine einzige gespielte Karte beim anschließenden Versetzen des Schiffes die Zielinsel komplett ändern kann. Wurde diese angesteuert, so wird die darauf befindliche Scheibe beiseite gelegt und durch eine neue ersetzt. Die Punkte, die die Spieler eventuell erhalten, bleiben imaginär – solange, bis einer zehn oder mehr erringen konnte und mit einem breitem Grinsen seine Auftragskarte aufdeckt.

War’s das? Nicht ganz – immerhin sind wir Götter und haben jeder unsere unterschiedlichen, übernatürlichen Kräfte. Hermes beispielsweise kann eine bereits ausgespielte Windkarte auf ein anderes Feld legen, während es Poseidon gestattet ist, eine Zugrichtung komplett zu blockieren. Göttervater Zeus gar hat die Macht, die laufende Runde augenblicklich für beendet zu erklären, um zur Auswertung zu schreiten, es sei denn, Athena hat etwas dagegen: Sie darf die Entscheidung eines ihrer Kameraden rückgängig machen. Für jeden Gott gilt, dass er seine besondere Kraft nur einmal pro Runde einsetzen darf; versierte Spieler tauschen daher bereits "verbrauchte" Götter mittels spezieller Windkarten gegen den eines Mitspieler aus, wogegen dieser sich nicht wehren kann.

Im Prinzip handelt es sich bei Odysseus um ein rein abstraktes Spiel, dem jedoch ein äußerst passendes Thema übergestülpt wurde. Zwar tendiert bei steigender Spielerzahl die Einflussmöglichkeit des Einzelnen gegen Null, aber in erster Linie geht es um Spaß und Spannung – und hier kann Odysseus bei angenehmer Spieldauer kräftig punkten. Geschmackssache ist sicherlich die Grafik im Comic-Stil. Trotzdem sind Ausstattung und Anleitung (in der nebenbei noch die soeben spielerisch erlebten Abenteuer des Odysseus kurz nacherzählt werden) vorbildlich. Wer nach einem guten, kurzweiligen Ärgerspiel mit einer Prise Taktik sucht, sollte sich Odysseus einmal genauer anschauen.

Infos zu Odysseus

  • Verlag: Jumbo Spiele
  • Autor: Dominique Ehrhard
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2001

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