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La Strada

La Strada - Foto Reich der Spiele

Welche Straße macht Dich reich?

Wir befinden uns in der Blütezeit der norditalienischen Städte. Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Händler dieser Zeit und versuchen, neue Märkte fernab der großen Bevölkerungszentren zu erschließen, um so möglichst viel Gold zu erwirtschaften. Doch dies ist leichter gesagt als getan, denn alle Händler verfolgen das selbe Ziel und ausnahmsweise belebt die Konkurrenz hier einmal nicht das Geschäft.

Ablauf von La Strada

Auf einem variablen Spielplan mit sechseckigen Hügel-, Wald- und Ebenenfeldern werden Zielorte in je vier verschiedenen Größen und Wertigkeiten platziert. Diese reichen von Städten, welche am wertvollsten sind, über Dörfer und Weiler, bis hin zu einfachen Höfen. Ausgehend vom eigenen Startort versucht man nun die Zielorte anzubinden. Dazu werden Wegeplättchen auf den Spielplanfeldern ausgelegt. Dies kostet je nach Bodenbeschaffenheit jeweils zwei bis vier Aktionspunkte, die hier passend zum Thema Reisetage genannt werden. Zu Beginn eines Zuges hat jeder Spieler immer mindestens sechs Reisetage zur Verfügung. Wenn beim letzten Zug nicht alle Reisetage aufgebraucht wurden, kommen diese jetzt noch hinzu. Ein Plättchen darf nur gelegt werden, wenn im selben Zug auf jeden Fall ein weiterer Ort an das eigene Wegenetz angeschlossen werden kann. Wird ein Ort erreicht, platziert man dort einen eigenen Händlerstein. Sobald ein Spieler keinen weiteren Ort mehr anschließen kann, endet das Spiel und es kommt zur Wertung.

Aus jedem Zielort werden nun die sich darin befindlichen Händlersteine entfernt und in die entsprechenden Wertungsfelder am Rande des Spielplans gelegt. Die Platzierung in den Wertungsfeldern richtet sich hierbei nach der Anzahl der Händlersteine. Wie in der Einleitung bereits angedeutet, ist es am lukrativsten in einem Ort vertreten zu sein, den möglichst wenige Konkurrenten erreicht haben. Je mehr Händler nämlich am selben Ort anwesend sind, umso weniger Gold gibt es für den einzelnen. Wird beispielsweise eine Stadt nur von einem Händler erreicht, ist der Händlerstein fünf Gold wert, schaffen dies jedoch noch drei weitere Konkurrenten, ist der Ertrag für jeden einzelnen nur noch zwei Gold. Befinden sich in einem Hof mehr als zwei Händler ist der Ertrag sogar gleich null. Schließlich gewinnt der Spieler, der das meiste Gold verdient hat.

Bei zwei Spielern erhalten diese jeweils zwei Startorte, von denen aus sie versuchen, möglichst schnell wertvolle Zielorte anzuschließen. Jeder Ort wird hier nur für den Spieler gewertet, der ihn als erstes erreicht.

Lohnt sich La Strada?

La Strada ist ein leicht zugängliches, extrem trickreiches Legespiel. Trotz seiner sehr einfachen Regeln besitzt es eine sehr große taktische Komponente. So muss man stets auf der Hut sein, nicht durch die anderen Spielern von Zielorten abgeschnitten zu werden, und seinerseits wiederum zusehen, diesen den Zugang zu wertvollen Orten zu erschweren. Auch bei der Frage wie viele Reisetage pro Zug investiert werden sollen, muss immer sorgfältig abgewogen werden. Mitunter kann es sich durchaus lohnen in einem Zug einige Reisetage zu sparen, um beim nächsten Mal flächendeckender bauen zu können. Trotzdem spielt sich La Strada sehr schnell und unkompliziert und wird zu keiner Zeit zu grübel-lastig. Dies macht es sowohl für Gelegenheits- als auch für Vielspieler gleichermaßen attraktiv. Herauszuheben ist außerdem noch das sehr schön gestaltete Spielmaterial, das mit seinem variablen Spielplan unzählige verschiedene Startvoraussetzungen ermöglicht. Wünschenswert wäre hier lediglich die Farbe der Legeplättchen besser voneinander unterscheidbar zu gestalten.

Zu bemängeln bleibt allerdings, das La Strada für zwei Personen leider kaum Spielreiz bietet. Hierbei entwickelt sich das Spiel zu einem einfachen, uninteressanten Wettlauf im Plättchenlegen um wertvolle Orte. Der eigentliche Mechanismus und Kern von La Strada wird dadurch komplett ausgehebelt, was dazu führt, dass sich dieses an sich wunderbare Spiel zu zweit extrem öde gestaltet.

Alles in allem ist La Strada ein sehr schönes und spannendes Spiel, das durch seinen trickreichen Wertungsmechanismus zu einer unterhaltsamen Herausforderung mit großem Wiederspielfaktor wird.

Variante zu La Strada

Um das Spiel für zwei Personen attraktiver zu machen ist folgende Variante sehr hilfreich: Jeder Spieler übernimmt zwei sich auf dem Spielplan gegenüberliegende Farben (gelb/grau; rot/schwarz). Die Spieler erhalten einen Startort pro Farbe, also insgesamt je zwei Startorte, und setzen diese, ausgehend vom Startspieler, abwechselnd. Die Zugreihenfolge bleibt wie im Grundspiel, die Farben werden also im Uhrzeigersinn gespielt. Niemals beide Farben pro Zug oder die gleiche Farbe zwei Mal nacheinander spielen. Die Wertung der einzelnen Farben erfolgt getrennt. Ansonsten gelten alle Regeln des Grundspiels für drei bis vier Spieler unverändert. Diese Variante stellt so für zwei Personen den ursprünglichen Mechanismus des Spieles wieder her.

Infos zu La Strada

  • Titel: La Strada
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Martin Wallace

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