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Jamaica

Jamaica von Game Works

Die Karibik mit der Hafenstadt Port Royale ist Hintergrund für dieses schick gemachte Freibeuterspiel. Es geht im Grunde darum, möglichst schnell Jamaica zu umsegeln und dabei viele Schätze zu sammeln.

Zwei Würfel spielen eine wichtige Rolle. Diese geben in jedem Zug an, wie stark die Aktionen der Spieler sind. Ob nun Bewegung, Beladen oder Angriffe auf die Mitspieler – diese Aktionen der gewählten Handkarten sind immer so stark wie die zugeordnete Würfelzahl. Jeder Spieler kann dabei immer von drei Handkarten wählen, die jeweils zwei Aktionen ermöglichen.

So agierend versuchen die Spieler, möglichst rasch voranzukommen und mit den Aktionen Schätze und Gold anzuhäufen. Wer dabei auf seiner Fahrt jeweils als erster die um Jamaica verteilten Piratennester erreicht, hat Glück und kann weitere Schätze einsammeln. Erreicht man einen Hafen, ist eine Gebühr fällig, die bezahlt werden muss, sonst heißt es, zum letzten bezahlbaren Ankerpunkt zurückkehren – und der kann weit sein und einen deutlichen Rückschlag im Wettrennen gleichkommen.

Den Ärgerfaktor bringen die Gefechte ins Spiel. Wer auf dem gleichen Feld wie ein Mitspieler landet, kann diesen per Würfelwurf mit Unterstützung von einigen mitgeführten Schießpulvereinheiten bekämpfen und bei Erfolg um einen Teil der Ladung erleichtern. Bei Pech wechseln aber auch verfluchte Schätze den Besitzer oder das Duell geht verloren und die eigenen Schätze wandern aufs fremde Schiff.

Schön ist das Ende. Je nachdem, wie weit die Mitspieler hinter dem schnellsten Segler zurück sind, der selbst 15 Punkte erhält, gibt es noch ein paar zusätzliche Punkte für den Sieg. Für die Endabrechnung zählen zudem Gold und Schätze. Wer die höchste Punktesumme vorweist, gewinnt das Spiel.

Die Spielanleitung ist in Form einer Schatzkarte gestaltet, was erfrischend anders ist, aber in der Handhabung deutliche Abzüge bringt. Der gefaltete Regelplan ist einfach unpraktisch. Die Illustrationen hingegen sind wie das Material gut. Besonders die aneinandergelegt ein Panorama zeigenden Spielkarten sind stimmungsvoll und überaus gelungen. Sie schaffen Atmosphäre und steigern den Spielspaß deutlich. Dieser steigt übrigens mit zunehmender Spielerzahl stark an.

Dennoch bleibt Jamaica ein zweischneidiges Schwert. Der Zufallsanteil ist trotz des interessanten Aktionsmechanismus übergroß und fließt zu kopflastig in das Spiel ein. Die Würfelduelle um Schatzkisten sind nicht gerade erquickend und machen selbst in Familienbesetzungen nicht übermäßig Spaß. Das Potenzial der Spielkarten hingegen bieten Entscheidungsmöglichkeiten, die zumindest die jüngeren der angesprochenen Altersgruppen nur mit Schwierigkeiten erfassen, während die erfahrenen Spieler nur wenig Spaß an diesen Entscheidungen haben.

Am Ende bleibt Jamaica ein simples, aber schön gemachtes Wettrennen per Würfelentscheid, das immerhin mit den Spielkarten eine interessante und taktische Komponente enthält. Es ist kein schlechtes Spiel und garantiert eins, das durch die Ausstattung ein Lichtblick ist. Insgesamt ist es aber als sogenanntes Familienspiel nicht für alle gleichmäßig genug fordernd. Lediglich in (fast) voller Besetzung tendiert es zu einem Spaßspiel mit Ärgerfaktor, aber auch das ist nicht immer familientauglich.

 

 

 

Infos zu Jamaica

  • Verlag: Game Works
  • Autor: Bruno Cathala, Sébastien Pauchon, Malcolm Braff
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2008

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