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Ido

Ido von Reich der Spiele

Ido ist gleichermaßen geeignet für Grübler wie für lockere Familienrunden, es besticht durch sein ebenso reizvolles wie praktisches Design. Die Regeln sind schnell erklärt: Jeder der zwei bis vier Spieler besitzt drei große und drei kleine Spielsteine. Möglichst schnell sollen sie auf die gegenüberliegende Seite des Spielplans gelangen. Der Clou: Anstatt die eigenen Spielsteine zu ziehen, dürfen die Spieler auch das schwarze Gitter verschieben, das sich bei Spielbeginn in der Mitte des Spielplans befindet.

Spielplanzeichnung und Gitter bestehen jeweils aus waagerechten und senkrechten Linien. Sie dienen gemeinsam als Begrenzung für die unterschiedlich großen Felder des Spielplans. Bei jedem Verschieben des Gitters ändern sich Form, Größe und Anzahl der Spielfelder und damit auch die weiteren Zugmöglichkeiten.

Kleine Spielsteine dürfen nämlich nur in die kleinen Quadrate und die großen Spielsteine nur in die langen Rechtecke gezogen werden. L-Felder und große Quadrate sind grundsätzlich tabu. Auf sie gelangen die Spielsteine nur durch Verschieben des Gitters. Ebenso ist es möglich, dass Spielsteine mit dem Gitter über den Spielplanrand geschoben und auf dem Startfeld neu eingesetzt werden müssen.

Kleine Geplänkel, die sich auf nur zwei Mitspieler beschränken, sind bei Ido eher selten. Anders als bei herkömmlichen Taktikspielen wirkt sich jeder Spielzug grundsätzlich auf alle Spieler aus. Trotzdem bleibt das Spielgeschehen auch im Spiel zu viert noch einigermaßen steuerbar.

Mehrere Züge vorauszudenken ist dagegen nur sinnvoll, wenn man zu zweit spielt. Dann wird aus dem eher geselligen Vergnügen ein knallharter Zweikampf. Wer Ido häufiger spielt, kennt die verschiedenen Spielplanvariationen, die sich aus den neun möglichen Positionen des Gitters ergeben, bald auswendig. Sie werden mit der Zeit zur Grundvoraussetzung für ausgebuffte Taktiken.

Das Schöne ist, dass man sich darauf nicht einlassen muss, wenn man nicht will. Ido bietet einen leichten Einstieg und von der ersten Partie an für jede Spielernatur eine Menge Spielspaß. Man kann Mitspieler blockieren, aber nicht dauerhaft aus dem Spiel werfen. Man kann sich einen Vorteil herausspielen, sich seines Sieges aber trotzdem nie vollkommen sicher sein.

Die Altersangabe des Verlages ist mit Sicherheit viel zu hoch angesetzt. Das Fehlen von Zombies und Dinosauriern macht Ido bestimmt nicht ungeeignet für Fünftklässler. Vielleicht fürchtet der Hersteller, dass die Qualitäten durch eine Einstufung als Familienspiel unterschätzt würden. Dann wäre es aber nur konsequent, im Preis noch etwas höher zu gehen und Spielsteine aus Holz statt aus Plastik zu verwenden.

Ansonsten wurde aber sehr viel Sorgfalt auf das Material verwandt. Kleine weiche Plastiktropfen unter Gitter und Spielplan geben Halt und verhindern unbeabsichtigtes Verschieben des Spielmaterials. Gleichzeitig ermöglichen sie, dass das Gitter ohne zu kratzen über dem Spielplan gleitet.

Kurz gesagt: Das Spiel hat Atmosphäre.

 

Infos zu Ido

  • Verlag: Goldsieber
  • Autor: Bernhard Weber
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 50
  • Jahrgang: 1989

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