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Down Under

Down Under von Reich der Spiele

Das Legespiel Down Under (Bambus Spieleverlag) spielt thematisch, wie sollte es auch anders sein, in Australien. Damit bei dem rein abstrakten Spiel zumindest ein optischer Bezug besteht, lehnt sich die Grafik an den „Röntgenstil“ der Aborigine-Kunst an.

Ziel der zwei bis vier Spieler ist es, eine möglichst lange Strecke aus eigenen und neutralen Wegstrecken zu legen und natürlich dafür zu sorgen, dass dies den Mitspielern weniger gut gelingt. Jeder Spieler bekommt dafür einen Kartensatz aus sieben Geraden, neun Kurven und zwei Endstücken. Jede Wegkarte besteht aus zwei Abschnitten, eines in der Spielerfarbe und eines in neutralem Grau.

Zunächst wird die Größe der Spielfläche festgelegt. Die empfohlene Größe für zwei Spieler liegt beispielsweise bei fünf mal sieben Karten. Die Spieler legen abwechselnd jeweils eines ihrer Wegkarten, um ihre eigene Strecke zu verlängern. Dazu muss immer ein Wegteil der eigenen Farbe benutzt werden, neutrale, bereits ausliegende Teile können aber benutzt werden, um dann im Folgezug daran anzuschließen. Mit etwas Geschick kann durch die neutralen Teile der eigene Weg schön wachsen, aber aufgepasst, unter Umständen verlängert man durch eine eigene ausgelegte Karte, durch den neutralen Abschnitt die Strecke der Mitspieler.

Im Laufe des Spieles füllt sich die Spielfläche und der Spielfeldrand entsteht. Wird, nimmt man obiges Beispiel auf, die sechste Karte einer Richtung gebaut, können in der anderen Richtung maximal fünf Karten angelegt werden. Die Tatsache, dass die Lage des Spielfeldes nicht festgelegt ist, bietet Raum für einige taktische Spielereien. So kann es passieren, dass plötzlich auf einer Seite keine Karte mehr angelegt werden kann. Hier gilt es, die Augen offen zu halten und sich möglichst viele Handlungsoptionen zu erhalten, um nicht auf einmal als einzige Option ein Endstück legen zu müssen. Neutrale Teilstücke können benutzt werden um die Wege der Mitspieler an den Rand zu lenken. Sobald alle Spieler alle Wege beendet haben, sprich ihre beiden Endstücke legen mussten, gewinnt der Spieler, dessen Weg der längste ist.

Das Spiel wird durch einer Sonderwertung noch reizvoller. Auf jeden neutralen Teilstück sind typische australische Tiere abgebildet: Dingos, Kaninchen, Emus, Kängurus und Schnabeltiere. Bei Spielende gibt ein Set aus den drei letztgenannten fünf Extrapunkte. Kaninchen bringen zwei Minuspunkte, es sei denn ein Dingo befindet sich auf der Strecke. Dies macht Down Under noch taktischer, da nun auch noch die Lage der Tiere wichtig sind, Bonuspunkte winken und Mitspielern mit etwas Glück Kaninchen untergeschoben werden können.

Mit den schwarz-weißen Rückseiten der Karten lässt sich Sturt’s Stony Desert spielen. Ebenfalls ein taktisches Legespiel, diesmal allerdings nur für zwei Spieler, die versuchen, auf einem fünf mal fünf großen Spielfeld eine durchgehende Verbindung von oben nach unten zu erlangen. Zwei Dinge machen dies aber kompliziert: Zum einen bestehen die hier benutzten Wege ausschließlich aus Kurven, zum anderen verfolgt der Gegner natürlich das gleiche Ziel, allerdings von links nach rechts und so versucht man, nicht nur seine Verbindung zu festigen, sondern stört nach Kräften die Anstrengungen des Gegenspielers.

Im ersten Teil des Spieles legen die Spieler ausschließlich Doppelkurven und Gabelungen, bis das fünf mal fünf Felder große Raster gefüllt ist. Sollte es einem Spieler gelingen, eine durchgängige Verbindung zu erreichen, ohne im spitzen Winkel abzuknicken, hat er gewonnen. Im Normalfall passiert dies aber erst in der zweiten Phase, wo Dreifachkurven das Wegnetz erweitern, in dem sie über bereits ausliegende Karten gelegt werden. Sollte ein Spieler eine Verbindung hergestellt haben, hat der Gegner im Anschluss die Möglichkeit, durch das Legen einer Dreierkurve die Verbindung noch zu unterbrechen. Das Spiel gewinnt ein Spieler erst, sobald zu Beginn seines Zuges eine Verbindung besteht.

Mit dieser Spielesammlung erhält man zwei sehr schöne, schnell gespielte und taktische Legespiele. Beide bieten einen sehr einfachen Zugang, spielen sich aber trotzdem sehr taktisch, da es kein Zufallselement gibt. Down Under ist für allen Besetzungen gleichermaßen gut geeignet, naturgemäß wird es zu zweit noch taktischer, zu dritt oder viert wird mehr aus der Situation heraus gespielt. Zu loben sind noch die gelungene, sehr stimmungsvolle Optik, das gute Material und die optimale Kartenrückseitenverwendung. Als kleiner Bonus liegt noch eine lesenswerte Broschüre mit Informationen über Australien bei. Das Gesamtpaket stimmt: Absolut empfehlenswert.

Infos zu Down Under

  • Verlag: Bambus Spieleverlag
  • Autor: Günter Cornett
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2007

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