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California

California von Reich der Spiele

Wer würde sich nicht darüber freuen, ein stattliches Landhaus im sonnigen Kalifornien erben zu können? Leider erweist sich das Objekt der Begierde als überaus baufällig, weshalb als erstes erhebliche Renovationsarbeiten zu leisten sind. Gefragt sind dabei ein effizienter Umgang mit den nicht unerwartet reichlich knappen Finanzmitteln und die nötige Übersicht beim Einkauf der Baumaterialien.

Die Spieler erhalten je eine Landhaustafel und etwas Startgeld ausgehändigt. In der Bank werden vier Goldmünzen und im Baumarkt zwei Reihen zu je vier Einrichtungskärtchen bereitgelegt. Diese sind in sechs Farben verfügbar und stellen entweder den Bodenbelag eines Zimmers oder aber einen Gegenstand dar, der typischerweise dort hineingestellt wird. Wer am Zug ist, kann entweder eine Münze aus der Bank nehmen oder eines der Einrichtungskärtchen erwerben. Dessen Kaufpreis ist dabei verknüpft mit der Anzahl Münzen, die noch in der Bank bereitliegen. Wer also sein Kassenguthaben verbessert, verpasst nicht nur den Eigenerwerb eines Einrichtungsobjekts, sondern reduziert gleichzeitig dessen Kaufpreis für die nachfolgenden Spieler. Und bis man das nächste Mal an der Reihe ist, um selber (günstig) einzukaufen, ist vielleicht das dringend benötigte Kärtchen bereits im Haus eines der Konkurrenten gelandet …

Dieser Mechanismus der Kaufabwicklung und Preisbestimmung ist einerseits unlogisch (seit wann sind die Konsumentenpreise abhängig von der Kreditsumme der lokalen Bank?), andererseits aber Ursprung und Kern des wiederkehrenden Dilemmas der Spieler: Niemand wird gerne den Nachziehenden leichtfertig eine Möglichkeit zum günstigen Einkauf verschaffen. Da aber das eigene Guthaben nicht gerade weit reicht, muss eher früher als später trotzdem der Gang zur Bank angetreten werden. Entscheidend ist dabei nicht zuletzt auch das Timing der Handlung. Wird nämlich die vierte Münze oder das letzte Kärtchen einer der beiden Güterreihen im Baumarkt aufgenommen, bedeutet dies das sofortige Ende einer Spielrunde. Die noch unverkauften Plättchen werden abgeräumt und die Auslagen neu aufgefüllt, worauf der nachfolgende Spieler am Zug ist. Dieser hat so zwar die größtmögliche Auswahl beim Einkauf, zugleich aber auch Höchstpreise zu bezahlen, deren Reduktion vorerst allen anderen Käufern und erst ganz am Schluss auch ihm selber zu Gute kommt!

Der Rest des Spiels ist rasch erklärt: Einrichtungsgegenstände dürfen nur auf die entsprechenden Bodenplättchen gelegt und diese nur frei platziert werden, wenn der jeweilige Zimmertyp im Haus nicht bereits vorhanden ist. Wer als jeweils erster bestimmte Kärtchenkombinationen abgelegt hat, erwirbt dadurch wertvolle Bonuspunkte. Analoges gilt für Gäste, die beim Einbau ihres jeweiligen Lieblingsgegenstandes (?!) im Landhaus vorbeischauen und allenfalls ein Gastgeschenk mitbringen. Nach Abschluss von zwölf Spielrunden ermittelt jeder Spieler die Summe der Einrichtungskärtchen, der Bonuspunkte und der Gastgeschenke und gratuliert anschließend dem erfolgreichsten Bauherrn zum Sieg.

So gut die Mechanik des Spiels und der automatischen Kaufpreisermittlung sind, so wenig vermag der Funken bei California überzuspringen. Zwar werden sich aufgrund der netten Aufmachung und der einfachen Regeln des Spiels immer rasch ein paar Interessierte zu einer (ersten) Partie motivieren lassen. Das Ganze läuft dann allerdings derart schematisch und in immer mehr oder weniger gleichen Spielrunden ab, dass letztlich weder Spannung noch große Lust auf eine baldige Revanchepartie aufkommen wollen.

 

Infos zu California

  • Titel: California
  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor: Michael Schacht
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Jahrgang: 2006

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