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Bangkok Klongs

Bangkok Klongs von Reich der Spiele

Bangkok. Die schwimmenden Märkte bieten viel Platz, um gu8te Geschäfte zu machen, aber wenig wirklich lukrative Plätze. Diese sind umkämpft und nur die geschicktesten Händler finden die besten Positionen, um am Markttag ihre Lager zu füllen und dabei einen guten Schnitt zu machen. Das ist der Hintergrund von Bangkok Klongs.

Autor Martin Schlegel, hat hier bekannte Mechanismen schön aufeinander abgestimmt und ein paar fiese Intermezzi eingebaut, um die gute Umsetzung des Themas bzw. eine gute Verortung des Mechanismus dieses Brettspiels zu schaffen. In dieser Hinsicht ist Bangkok Klongs jedenfalls als gelungen zu bezeichnen. Auch das Material ist gut. Zwar nicht außergewöhnlich, aber für einen kleinen Verlag sehr ansprechend. Wenn man bedenkt, dass das dlp-Erstlingswerk Lübeck genau daran scheiterte, ist das ein Erfolg.

Also, beste Voraussetzungen für ein spannendes Brettspiel. Und so entwickelt sich Bangkok Klongs auch entsprechend. Es dauert ein paar Runden, aber spätestens bei der ersten Wertung weiß jeder, wo der Markthammer hängt. Und so geht es: Die Spieler platzieren Marktboot auf dem Spielbrett, das in Viertel unterteilt ist. Jedes Boot muss n einem bestehenden Boot angrenzen, aber in einem Viertel dürfen nur drei der vier Plätze belegt werden. Die Boote von Bangkok Klongs haben Werte von null bis zwei, beinhalten eine von sieben Warenarten und sind zum Teil bereits mit einem neutralen Händler besetzt. Ist das Boot frei, kann der Spieler das eingesetzte Boot mit einem seiner Händler in Besitz nehmen.

Einige Sonderboote bringen noch etwas Abwechslung und zusätzliche taktische Momente. Aber die Taktik ist so schon spielbestimmend genug. Denn es geht bei Bangkok Klongs vor allem darum, eine gute Position zu erwischen. Gute Positionen sind die, wenn eigene Boote möglichst so zusammenstehen, dass sie bei einer Wertung viel Punkteprofit abwerfen. Bei diesem Brettspiel gibt es nämlich zwei kleine und eine große Wertungen, die früher oder später erreicht werden.

Bei den kleinen Wertungen wertet jeder Spieler nur zweimal, bei der großen Wertung reihum so oft es möglich ist. Gewertet wird bei Bangkok Klongs aber nicht etwa ein Marktviertel, sondern ein Kreuz zwischen bis zu vier Marktvierteln, wobei stets nur das Schiff jedes Viertels gewertet wird, das im Kreuz liegt. Dabei gilt: Summe der Punktewerte der Schiffe (die in Warenkörben gekennzeichnet sind) multipliziert mit der Zahl der eigenen Händlerfiguren jedes Spielers bringt entsprechend Punkte für alle Beteiligten. Neutrale Händler, Garküchen und Diebe beeinflussen also die Punktevergabe ebenso wie die Zahl der eigenen Schiffe. Außerdem erhalten bei Wertungen häufig genug auch Mitspieler massig punkte. Ein Dilemma für den wertenden Spieler. Zumal der noch eins einer gewerteten Schiffe vom Brett nehmen muss. Dieses wandert immerhin für die Schlusswertung in das Warenlager.

Die Schlusswertung am Spielende von Bangkok Klongs läuft im Prinzip so ähnlich, nur dass hier reihum solange gewertet wird, bis keiner mehr werten kann. Es gibt also m Ende reichlich Punkte. Dann geht es zur Bewertung des Warenlagers. Zu den bisherigen Punkten werden noch Punkte für im Lager (bei Wertungen vom Brett genommene) Waren vergeben. Je mehr gleiche Waren, desto größer ist die Punktzahl pro Warenart. Wer am Ende insgesamt die meisten Punkte hat, gewinnt das muntere Positionierungs- und Wertungsspiel Bangkok Klongs.

Das Spiel ist gut gemacht, setzt Mechanismen zielgerichtet und geschickt ein, bringt eine gehörige Portion Ärgerfaktor in den Speilablauf und jede Menge Grübelpotenzial auf das Brett. Spiele wie Bagkok Klongs sind entsprechend nichts, um Schnellspieler und Grübler an einen Tisch zu bringen, aber immerhin ist es bei diesem Brettspiel so, dass ein einfaches Punktwerterrechnen als Optimierung fast ausreicht. Davon abgesehen macht das Spiel Spaß, ist bis kurz vor Ende relativ spannend und beinhaltet den fiesen Mechanismus, dass beim Punktesammeln fast immer wenigstens ein Mitspieler bedacht werden muss. Je nach Spielverlauf kann das Spiel kurz vor der Schlusswertung aber schon offensichtlich entscheiden sein, dann fehlt etwas die Luft für die Lust an den letzten Aktionen. Insgesamt ist Bangkok Klongs (dlp games) ein redaktionell sehr gut bearbeitetes Brettspiel, das viel Spaß macht.

Infos zu Bangkok Klongs

  • Titel: Bangkok Klongs
  • Verlag: dlp games
  • Autor: Martin Schlegel
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2010

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