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Alexandros

Alexandros von Winning Moves

Der große Alexander zieht mit seinen Heerscharen durch den Nahen Osten. Dabei hinterlässt er eine Spur von Provinzgrenzen, in die Statthalter eingesetzt werden können. Diese dürfen Steuern erheben und damit Siegpunkte für die Spieler sammeln. Wer am Ende auf der Punkteleiste am weitesten vorne steht, gewinnt das taktische Spiel um das "Teilen und Herrschen".

Mit dem Teilen fängt es an. Alexander zieht bis zu einer bestimmten von einem von zwei Karten vorgegebenen Feldern. Die Karte darf der aktive Spieler aufnehmen. Gefällt das Ziel nicht, darf der Spieler eine Handkarte einsetzen und zum Ziel deklarieren. Anschließend wird der Weg Alexanders mit Grenzsteinen abgetragen, wobei wie beim Zug, der kürzeste Weg zu beachten ist. Die so nach und nach entstehenden Provinzen bestehen in der Regel aus Ertragsfeldern und Feldern mit Symbol.

Danach kommen die eigentlichen zwei Spieleraktionen, die entweder aus Ziehen einer verdeckten oder Aufnehmen einer offenen Karte, Besetzen oder Übernehmen einer Provinz, Rückruf eines Statthalters oder dem Erheben von Steuern (dieses jedoch nur ein Mal pro Zug und für alle Spieler gleichzeitig) bestehen. Die taktischen Möglichkeiten dabei sind enorm. Die Karten sind für den Weg Alexanders und vor allem für das Besetzen von Provinzen von entscheidender Bedeutung. Und ohne passende Karte kann man auch keine Steuern erheben.

Beim Besetzen der Provinzen muss man passende Karten für jedes freie Symbolfeld ablegen und mindestens einen Statthalter einsetzen. Beim Übernehmen muss man erst den oder die gegnerischen Statthalter mit je zwei passenden Karten entfernen und danach die Provinz selbst besetzen. Außerdem muss die Hälfte der dabei benutzten Handkarten dem Spieler des entfernten Statthalters übergeben werden. Provinzen zu übernehmen, ist also kein leichtes Unterfangen und birgt die Gefahr, dass man selbst nicht mehr reagieren kann, weil die Handkarten fehlen. Und eine passende Handkarte ist auch für das Steuererheben notwendig. Das dürfen dann aber alle Spieler gleichzeitig. Für jedes Ertragsfeld ihrer mit nur einem Statthalter besetzten Provinzen gibt es einen Punkt.

Es bietet sich an, große Provinzen zu übernehmen, denn die bringen viele Punkte und sind nur schwer von Mitspielern zu besetzen. Zudem können zunächst mehrere Statthalter eingesetzt werden, die die Provinzen absichern. Diese müssen dann aber Zug um Zug entfernt werden, um Steuern erheben zu können. Andererseits ist es grob fahrlässig, zu lange auf passende Provinzen zu warten und keine Steuern erheben zu können. Schnell sind die Mitspieler auf der Zählleiste davon gezogen. Nicht zu vergessen, dass bestehende Provinzen durch den Alexander-Zug auch geteilt werden können. Das ist jedoch nur begrenzt möglich. Ist Alexander erst einmal weit genug entfernt, sind die Provinzen recht sicher. Für all diese Aktionen benötigt man aber passende Handkarten, die man nur ziehen darf, wenn man auf andere Aktionen verzichtet. Also ein Spiel mit Mangelverwaltung und bei aller Taktik einer gehörigen Portion (Karten-) Glück.

Im Grunde wäre Alexandros ein schönes Spiel, das von kurzer Dauer ist. Leider ist die Spielanleitung sehr sperrig und an wenigen, aber entscheidenden Stellen interpretationswürdig. Auch sind die Materialfarben schlecht gewählt: Die neutralen Steine und Mauern nutzen Spielerfarben. Das Spiel selbst ist zwar reizvoll, jedoch will der Funke nicht so recht überspringen. Zu sehr ist die Taktik vom Kartenglück abhängig. Zu sehr sind Provinzen vor Unterteilungen sicher, wenn Alexander nur weit genug weg ist. Zu sehr haben Spieler, die frühzeitig Steuern einkassieren können (die anderen würden ja gerne, aber ohne passende Karten?), einen schwer einholbaren Vorteil auf der Zählleiste. sicher kein schlechtes Spiel, aber nicht unbedingt eins, das man gerne spielt, wenn man auf eine große Auswahl im Spielregal zurückgreifen kann.

Eine überarbeitete Spielanleitung ist auf derWebseite des Herstellers in der Rubrik Spiele unter Alexandros abrufbar.

Infos zu Alexandros

  • Verlag: Winning Moves
  • Autor: Leo Colovini
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2003

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